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Hinteralm/Reisalpe/Runde

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Ghft Neuhofer

Der Ausgangspunkt meiner Wanderung war die Klosterkapelle. Von dieser zum Gehöft Neuhofer und weiter zum Gehöft Prünst in Inner Wiesental. Durch das Schindeltal zum kl. Wasserfall.

Jagdhaus Schindeltal

Wasserfall

Vom Schindeltal hinauf zur Kl. Zeller Hinteralm bis zum Reisalpenschutzhaus.

Über den Jägersteig (Neuer Einstieg) hinab zum Gschaidboden. Über  den Rotenstein hinauf zur Hinteralm.

Gehöft Prünst

Abstieg  über den Pichlersteig zur Klosterkapelle


Gr. Griesstein 2023m /Hochschwabgebiet

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folgende Auswahl hatte ich als Tour mit Hans für heut in Anbetracht gezogen:Zeller Hüte; TAC Spitze (für diese war mir dann doch die Anfahrt zu weit + auch zu kurz)Bei der Suche bin ich auf den Griesstein gestoßen,der es schlußendlich auch geworden ist und im nachhinein bin ich auch froh,mich für dieses Ziel entschieden zu haben !

Wir starten in Wildalpen/Winterhöhe beim Liftparkplatz zuerst ein Stück über die Schipiste und dann auf Weg 829 Ri. Sonnschienalm bis Abzweigung Kreuzpfäder.Hier verlassen wir den Wanderweg und dann beginnt bald der steile Anstieg auf gut sichtbarem,farbpunkte gezeichnetem Steig zuerst durch Wald,später Latschengasse und dann Hochfläche (dazwischen kurzes seilversichertes Stück) zum Gipfel 3 1/4 Std.

Gesäuse

Hochschwab

Teilen das Gipfelerlebnis,die tolle Sicht in alle Himmelsrichtungen mit 3 Anderen auf diesem eher einsamen Berg und kehren dann auf selbem Weg in 2 3/4 Std Ausgangspunkt zurück.

FOTOS !

Beschreibung

Hohenberger Gschwendt

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Denkmal für den Gönner Hohenberg`s

Da der Wetterbericht für den Dienstag nicht berauschend war, ich  mich in der Natur dennoch bewegen wollte entschloss ich mich eine kleine Runde in Hohenberg zu unternehmen. Das Auto vor der Kirche geparkt und los gings auf der Hohenberger Pomenade. Bei einer Kapelle hinauf zum Kirchenbühel und diesen folgen bis zum Stadelbergkamm der auf dem Höger Sattel endet.  Über den Stadelberg zur Gschwendt-Hütte um über den Wiesberg nach Hohenberg zurück zu gelangen.

Högersattel

Gedenkstein für die Gründer der Gschwendthütte

Am Abstiegsweg kam ich zwischen Kiensteinberg und Wiesberg bei diesem Gebilde vorbei.

Was das wohl ist?

alles gut geplant denn beim Auto begann es zu regenen.

Balaton Uplands National Park – “Blätterregen und herbstliche Sommertage”

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Eigentlich wäre ein kurzer Thermen- und Wanderurlaub in Slowenien am Programm gestanden, aber weil dort alles ausgebucht war, fragten wir in dem uns schon vom Vorjahr bekannten Hotel Pelion in Tapolca an – bestes Angebot für vier Tage im ****sup. – und schnell entschlossen reserviert. Immerhin hatten wir Glück durch die Anreise bereits am Donnerstag, 24. Oktober, denn von diesem Wochenende an gibt es in Ungarn Herbstferien und schulfrei…

Zum Wandern interessant sind die steilen Vulkanberge mit ihren “Basaltorgeln”, die rings um die Stadt Tapolca bis hin zum Plattensee aufragen. Der Balaton – das “ungarische Meer” – dient eher als Kulisse für die im Nationalpark gut ausgebauten Wanderwege. Das milde Klima kommt vor allem den Weingärten rings um diese Gipfel zugute, die wir eigentlich alle schon kennen. Bei herrlichstem Wetter bis am Montag, 28. Oktober, suchten wir für uns neue Tourenvarianten. Dabei waren die noch vielfach bunten Weinrieden ebenso wie die Wälder mit ihrem schon stark verfärbten und vom luftigen Wind durchwehten Laubwälder – daher immer wieder “Blätterregen” – besonders reizvoll. Kaum Frühnebel, gute Sicht und spätsommerliche Temperaturen – was kann man sich noch mehr wünschen Ende Oktober?

Piratenschiff beim Spielplatz des Hotels Pelion, wir begeben uns auch in die Unterwelt der Heilstollen in der Tiefe unter dem Hotel - Spezialität der Stadt Tapolca

Die Luft in den Heilstollen ist frei von Reizstoffen und wird vor allem bei Atemwegserkrankungen für Liegekuren ausgenützt

Nach einem kurzen Rundgang durch die Unterwelt nützten wir als Ausgleich für die täglich mehrstündigen Wanderungen vor allem das Thermalwasser aus – Außenbecken mit 32 Grad, Innenbecken bis zu 37 Grad, trotz starkem Besuch wegen der Ferien einfach herrlich! Weiteres großes Plus – vorzügliches Hotel, wie man es sich als Standort und Ausgangspunkt für die alpinistisch gesehen etwas “exotischen” Touren nicht besser wünschen könnte. Komfortable Zimmer, opulente Buffets am Morgen und Abend… also war das Wandern zwar Hauptprogramm, aber auch ein erwünschter und angenehmer Kontrast!

Nach dem Anreistag gab es jeden Tag eine pannonische Bergtour – Csobanc, Sent György-hegy (“Georgsberg”) und der berühmte Badacsony. Bei der Heimfahrt besuchten und bestiegen wir noch einen aus der Tiefebene aufragenden weiteren Vulkan- und Weingipfel, den Somlo. Dieser Berg war besonders interessant, weil wir ihn bisher nur aus der Ferne gesehen hatten und gar nicht wußten, was es dort alles zu entdecken gibt. Über die einzelnen Touren werde ich noch berichten!

Abendlicher Ausblick vom Hotelzimmer! Nach Urlauben im Pelion / Tapolca zur Frühjahrs- und Frühsommerzeit war der herbstliche Eindruck sehr reizvoll. Vielleicht kommen wir noch einmal zur Baumblüte im nächsten Jahr...

Csobanc – eine Weingartenwanderung

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Csobanc von der südlichen Talebene bei Kaptalantoti

Dieser 376 m hohe Gipfel südöstlich von Tapolca ist zunächst einmal ein Burgberg. Das gar nicht so kleine Plateau weist Mauerreste einer Festung auf, die  sowohl gegen die Türken als auch gegen die habsburgischen Angreifer erfolgreich verteidigen werden konnte. Erst nach Niederschlagung des ungarischen Freiheitskampfes unter Rakoczi Anfang des 18. Jhdts. wurde die Burg  gesprengt.

Burgreste auf dem Csobanc gegen Badacsony (ganz links daneben der Gipfel Gulacs) und Georgsberg ganz rechts

Im Gegensatz zu den meisten anderen Basaltgipfeln der Umgebung scheint der Gipfelaufbau nicht durch Steinbrüche beeinträchtigt zu sein, wie etwa auf dem berühmten Badacsony. Aber sogar dort hat  in den letzten 50 Jahren nach dem Ende des Steinabbaues die Natur schon viele Spuren verdeckt. Von dem weiter östlich zwischen Köveskal, Monoszlo und Zanka aufragenden Hegyes-tö blieb hingegen nur mehr ein Felszahn erhalten, der zu einem sehenswerten Freilichtmuseum ausgestaltet wurde.

Hegyestü - ehemaliges Basaltwerk, Steinbruch- und geologisches Freilichtmuseum

Schon Anfang April 2009 haben wir den Csobanc bei einer Wanderung überschritten. Damals waren wir auf den Gipfelbereich konzentriert, und dazu bot sich die Zufahrt von Süden durch die Weingärten hinauf bis zur Flur Oreghegy an (nördlich von Kaplantoti von der Landstraße abzweigender Güterweg mit blauer Markierung). Vom südöstlichen Waldrand leitete dann ein markierter Steig (blaues L) über den Steilaufbau hinauf zum Gipfel, der bei Paragleitern ein beliebter Startplatz ist.  Als Abstieg wählten wir den nordwestlichen Burgweg Richtung Gyulakeszi, wendeten uns aber unterhalb der Steilhänge auf Weingartenwegen gegen Süden zur Donati-Kapelle und gelangten so wieder zum Ausgangspunkt Oreg.

AB Ausgangspunkt Gyulakeszi

Jetzt im bunten Herbst waren eher die Weingartenwege rund um den Csobanc verlockend. Dazu kurze Zufahrt von Tapolca bis ins Dorf Gyulakeszi und dort bei der Kirche auf Seitenstraße und Feldweg abzweigend bis zum Berganstieg. Der grün markierte Burgweg hätte uns, anfangs als asphaltierter Hohlweg direkt hinauf zur Ruine am Gipfel geführt. Wir schwenkten aber der Spezialkarte nach gleich rechts auf Fahrweg in die Weingärten des unteren Berghanges ein.

Viele Weingärten sind sorgsam bewirtschaftet, die Kelterhäuser erneuert, und der Misthaufen wartet schon darauf, in die bereits vorgezogenen Furchen zwischen der Rebzeilen verteilt zu werden.

Dass der Weinbau hier ambitioniert betrieben wird, beweist die “Csobanci Bormanufaktura” der Cooperation von Beöthy Janos und Töth Sandor, die ihre Spitzenweine sogar im Hotel Pelion anboten. Im Gelände ausmachen konnten wir allerdings nicht, woher die “Lacrima Basalto” kommen (“Basalttränen” ? es wäre halt schon sehr nützlich, das so überaus unverständliche Ungarisch zumindest ansatzweise zu verstehen; immerhin “Elado” / Verkauf und “Tilos” / Verbot prägt sich ein, weil häufig zu sehen…). Ausgedehnte Weingärten erstrecken sich im westlichen Vorfeld des Csobanc, die Hänge hinan gibt es eher kleinräumige Rieden, verschieden intensiv bewirtschaftet, aber auch aufgelassen.

AB Ausblick gegen den spitzen Gulacs und den dahinter ragenden Badacsony als Hauptgipfel der Gegend

Von den weitflächigen Weingärten zwischen Gyulakeszi und Csobanc geht es hinauf in die bunten Rieden am Kömagas, einem südwestlich vorgelagerten Berghügel

Aber bevor es soweit ist, endet unser bequemer Seitenweg an einem kleinen, gepflegten Landhaus, wo zum Glück der Inhaber gerade fleißig am Werken ist. Er weist uns auch den richtigen Weiterweg, durch einen Nachbarsgarten hinab zum Bergrandweg. Erst bei der folgenden Kreuzung geht es richtig bergwärts, auf einem Fahrweg hinein in ein Hochtal zwischen sonnigem Weingartenhang und Buschzonen. Interessant ist ein scharfe Kuppe mit Sandsteinblöcken, eine seltene geologische Erscheinung, wie uns eine Infotafel des Nationalparks erklärt (in Ungarisch und Englisch, also etwas verständlich). Unser Ziel ist die Donati-Kapelle, heißt “Szt. Donat kapolna”, dem Weinheiligen Donatus geweiht, wie auch bei uns üblich.

AB Im Hochtal auf den Csobanc zu, dabei gibt es immer hübschere Ausblicke

Blick zum "Georgsberg"

AB Altes, aber schön renoviertes "Kellerstöckl"

Wäre dieses Kelterhaus zumindest zeitweilig als Ausschank bewirtschaftet, hieße es “Pince”. Aber solche Gelegenheiten gibt es eher am Badacsony oder dem ebenfalls belebteren “Georgsberg”. Für uns führt der Weiterweg nun rechts ganz malerisch zwischen steinigem Rain, Sträuchern und Nußbäumen hinüber zur Donati-Kapelle. Vorher aber kommen wir noch an einem typischen Kreuz vorbei, so wie es vielfach an Straßen und Wegen zu sehen ist.

AB Am Fuß des Kreuzes steht zumeist eine Marienfigur

Bei der Donati-Kapelle hängt fast einladend der Glockenzug in den Vorraum herab, und es wäre auch gerade Mittagszeit! Aber während in unseren Dörfern oft sogar in der Einschicht Mittagsglocken geläutet werden, hört man das Geläute hier nur aus den fernen Dörfern. Jedenfalls gibt es neben der hübschen Aussicht auch ein renoviertes, zum Kauf angebotenes Landhaus, auf dessen Stufen wir uns zumindest zur Rast niedersetzen können.

AB St. Donat-Kapelle mit Csobancgipfel, daneben gibt es einen betriebsbereiten Brunnen

Gleich neben diesem vernachlässigten oder bereits aufgelassenen Weingarten steht ein ganz stattliches, bereits vor drei Jahren renoviertes pannonisches Landhaus. Wir könnten jetzt die Rieden entlang weitergehen bis zur Flur Oreg, wo ein Güterweg heraufkommt, und von dort aus den Gipfel überschreiten. Reizvoller erscheint es jedoch, herunten im “Weingelände” zu bleiben, also ein Stück denselben Weg zurück und dann teilweise durch Hohlwege und weitere Rieden und Obstgärten entlang gegen Nordwesten zu wandern.

AB Landhaus im pannonischen Stil unterhalb der Donati-Kapelle

Durch die Senke am vorgelagerten Hügel mit dem Flurnamen Kömagas ist bald der Burgweg mit der grünen Markierung erreicht. Auf diesem geht es durch einen asphaltierten Hohlweg zurück zum Ausgangspunkt.

Unser nächstes Ziel hatten wir schon mehrmals an diesem Tag vor Augen – einen breit ausladenden Basaltgipfel (wie alle diese Berge vor 6 bis 8 Millionen Jahren noch ein tätiger Vulkan) südwestlich von Tapolca – den “Georgsberg”.

Kleinzeller Hinteralm – doch noch Lärchengold…

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In der vorletzten Oktoberwoche war – zumindest bei uns im Gölsental und in ähnlichen niedrigen Lagen – noch “Vollherbst” mit schönster Laubfärbung von Kirschbäumen und Rotbuchen. Aber innerhalb weniger Tage (während unserer ‘Wandertage im ungarischen Nationalpark am Plattensee von 24. bis 28. Oktober) war das alles vorbei. Sogar die Lärchen, die im Wetterpanorama auf den Bergen gerade noch so goldig geleuchtet hatten, begannen sich nun in Talnähe zu verfärben.

Also war es höchste Zeit für die Fotowanderung zu den “goldenen Lärchen” ! Aber wo gibt es in der Nähe solche Bestände? Am ehesten noch auf der Kleinzeller Hinteralm, wo wir das Lärchengold schon vor ein paar Jahren erlebt und fotografiert hatten. Für den Hochanger im Mariazeller Bergland wäre es wohl schon zu spät gewesen, denn dort war aus Erfahrung zu Allerheiligen schon alles kahl… Außerdem ist die Auffahrt zum Ebenwald von Kleinzell eine möglichst kurze Fahrtstrecke für uns.

Panorama am Ebenwald mit der Reisalpe links und dem Gehöft Graser, für das ganze Panoramas eventuell das Bild einzeln öffnen!

Die breit und mit viel Aufwand ausgebaute Forststraße (wegen der Zufahrtsberechtigung der Bauern eigentlich auch Almstraße, wenn sie nicht schon auf einer anderen Route auffahren müssen) liegt noch etwas im Schatten. Angenehmerweise ist sie nicht so dem noch morgendlich kühlen Wind ausgesetzt wie der Ebenwald. Aber in die Almmulde der Kleinzeller Hinteralm wärmt schon ordentlich die Sonne hinein. Verkehr ist hier touristisch ganz dicht, alles strömt der Reisalpe zu! Wir begnügen uns heute mit diesem Zwischenziel und erleben beim Herumbummeln die schönsten Fotomotive und auch noch etwas neu Entdecktes!

AB Blick über das Schindeltal ins nebelverhangene Mostviertel

Gleich am Beginn der Almmulde schaut noch der Schneeberg herüber

Almhütte der Kleinzeller Hinteralm

Gedenkkreuz für die verstorbene langjährige Halterin, die "Sengenebner Hanni"

Gleich oberhalb der Hütte stehen die schönsten Lärchen

AB Ausblick zum Unterberg

An nicht besonder windausgesetzten Stellen haben die Lärchen noch ihre goldig verfärbten Nadeln

AB Malerische Kleinzeller Hinteralm - rings um die Hütte Baumgruppen mit einzelnen und besonders stattlichen Bergahorn(en), Fichten, Tannen, Rotbuchen und den gesuchten Lärchen

Als wir am Ende unserer kleinen Almrunde von der “Brunnwiese” herunter (nach dem immer fließenden Brunnen bei der Hütte benannt) wieder zum Rückweg kommen, fällt Anni am Westrand der Lichtung eine Reihe von Felszacken auf. Schon vorher waren wir an eigenartigen Steinblöcken vorbei gekommen, wie sie auch vom Nordhang der Reisalpe in den  ”St. Veiter Steingarten” gebracht worden sind. Es sind Gosauschichten aus Kalk, Sandstein und Breccien, den mergeligen Schichten verdankt der Almbrunnen seine Entstehung (diese Mergel waren die Grundlage für die ehemalige Zementherstellung bei Lilienfeld, Abbau auf der Vordereben, Vorkommen aber auch auf dem Ebenwald, auch durch rötliche Erdschichten auffallend). Diese Zacken am Abbruch ins Schindeltal bzw. zum Nordhang der Reisalpe haben wir noch nie bemerkt, und sie lohnen eine “Besichtigung”, allein schon wegen der Aussicht!

AB Durchblick von den westseitigen Felskanzeln zur Hinteralmwiese

Eine Ahnung von Urwald - Windbruch, mächtige Rotbuchenstämme, Anni erklettert gerade einen der Felstürme für den Ausblick über das Wiesenbachtal

Außerdem gibt es interessante “Begegnungen”: Ein ? Großer ? oder ? Kleiner ? Fuchs sitzt auf dem mit Kalksplittern (teilweise Fossilien?) gespickten Gosausandstein. Das “Hetscherl” ist die Frucht der Rosa pendulina / Alpen-Heckenrose – mit steifer Behaarung, die uns eigentlich noch nie aufgefallen ist.

Schneebergblick als Abschied von der Kleinzeller Hinteralm

Beim Rückweg auf der Forststraße scheint hier auch schon etwas freundlicher die Sonne herein. Wo der Hang abgerutscht ist, ergibt sich ein vielfältiger geologischer Aufschluss – am tieferen Hang des aus schroffem Dachsteinkalk gebauten Hochstaffs mischen sich die  Schichten von Gosau (Kreidezeit) und Lunzer Decke (Mergel und Sandstein der Lunzer Schichten). Eine sehr labile Zone, die bei Störung der Lagerung wie beim Straßenbau leicht ins Rutschen gerät…

Anni erspäht außerdem im Sonnenlicht zwischen den Stämmen des extrem steil abfallenden Hochwalds glänzende Blätter, einen ca. 10 m umfassenden Bestand von Stechpalmen. Diese sind im Naturvorkommen in den Vorderen Tormäuern und im Annabachtal (Angerbach zwischen Reith und Erlaufboden) bekannt, beim Tirolerkogel östlich der Ebenbaueralm womöglich neben einer verschollenen Ansiedlung erhalten geblieben. Hier im Steilhang kann es sich nur um eines der seltenen natürlichen bodenständigen Vorkommen handeln!

Am Ebenwald-Parkplatz stehen inzwischen Dutzende Autos, bei unserer Talfahrt haben wir aber kaum Gegenverkehr, auch angenehm. Ebenso zeigt sich der Rest des Allerheiligentages – nebelfrei und überaus mild, so gar nicht für den 1. November zu erwarten, weil wir zu diesem Datum auch schon im Schnee gewatet sind – ist aber schon länger her…

Ebenwaldpanorama gegenüber dem Graser, noch belebter als in der Früh

Hubertussee – immer wieder “wunderschön”…

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Nach dem Allerheiligentag auf der Kleinzeller Hinteralm wäre eigentlich eine Bergtour angesagt gewesen… aber ein Stolperer, und schon ist eine Zehe verstaucht…

Das "klassische" Walsterbild - Hubertussee mit Holzknechthäusern und dem Göller

Also, wenn gar nichts mehr gehen sollte – ein Ausflug in die Walster zwischen Annaberg und Mariazell mit einem Spaziergang entlang vom Hubertussee ist immer möglich. Selbst schon erlebt – mit Krücken, “hatschert” und wieder mühelos und ohne Schmerzen dahinwandernd – kann man sich mehr wünschen?!

AB Blick vom Ufer unterhalb der Bruder-Klaus-Kirche über den fjordartigen Stausee; trotz oder gerade wegen der dämpfenden Wolkenschichten gibt es seltene Eindrücke - Mittagssonne im Seespiegel

An Wochentagen mit wenig Ausflugsverkehr lohnt sich der längere Spaziergang rund um den Hubertussee. Dazu parkt man am besten kurz vor der Staumauer am Straßenrand oder bequemer gleich am Parkplatz bei der Klauskirche (Zufahrt bitte nicht den See entlang, sondern über die Stauseebrücke und durch den Tunnel !!!!). Die seit einigen Jahren asphaltierte Uferstraße sollte wirklich nicht befahren werden und den Spaziergängern und Wallfahrern vorbehalten bleiben – völlig unverständlich, dass dort nicht eine Fahrbeschränkung (nur für Anrainer z. B.) verfügt wurde!

AB Der Uferrand ist überall ziemlich steil, baden ist sowieso nicht erlaubt und auch nicht verlockend, außer für Enten (die wollen gern gefüttert werden) und Bläßhühner

Der pompöse Hubertus-Bildstock erinnert an die Jagdleidenschaft der Familie Krupp. An der Stauseebrücke steht das Bildnis von Margarete, Arthur (von) Krupps Frau, der dieses Bauwerk gewidmet wurde. Diesmal habe ich am Straßenrand gleich vor der Brückenabzweigung eine alte Marke entdeckt – AK 1906 (habe ich zumindest so im Gedächtnis, aber nicht im Bild). Früher bestand hier die Walsterklause, mit deren Stauwasser das geschlägerte Holz hinaus in den Rechengraben geschwemmt wurde. Beim Rechen aufgefangen (daher der Name) wurde es dann mittels eines Holzaufzuges auf den Kreuzberg befördert (Tobenz´scher Aufzug, nach einem Holzunternehmer benannt). Auf Fuhrwerken durch Mariazell zum Weißenbach (nach dem ehemaligen Krankenhaus) befördert, wurden dann die Scheiter über dieses Gewässer zur Erlauf gebracht und gelangten über die Donau nach Wien. Welche Transportwege, unglaublich, aber Holz war damals für Wien äußerst kostbar, bevor es durch die mittels Bahn aus Schlesien gebrachte Kohle als Heizmaterial abgelöst wurde.

Schrittweise entwickelt sich aus dem Naturdetail das verständliche Bild… Kurz nach dem Hubertus-Bildstock befindet sich seitlich vom See dieser kleine Teich. Eine ebenfalls durch die Straße abgetrennter Fjordteil erstreckt sich unterhalb der Klauskirche in das Seitental mit dem Weiterweg ins Fadental – seit das Gasthaus Labenbacher nicht mehr existiert (vielleicht sogar schon abgerissen ist?) nicht mehr so viel begangen. Und oberhalb bei den Wohnhäusern stand die “Walsterer Volksschule”, einklassig selbstverständlich und schon längst aufgelassen, erinnert sie an die unvergessliche Frau Schulrat Imma Waid. Aus dem Nachlass dieser unermüdlichen Heimatforscherin wurde eine als Rarität gehandelte “Mariazeller Chronik” herausgegeben. Aktuelle Literatur erhält man im Gasthaus zur “Wuchtelwirtin”, wohin man vom See-Ende beim Antonius-Bildstock in einer Viertelstunde gehen kann – unbedingt den Seitenweg am Bach entlang und erst zuletzt auf der Straße, gleicher Rückweg oder Umrundung des Hubertussees auf der Straße empfehlenswert (wie schon angemerkt).

Nur der Wiesenrand verrät, welches nun das Spiegelbild ist...

Gegen Mittag zog es immer mehr zu, und das passte gerade zur Weiterfahrt nach  Mariazell mit der schon erwarteten Labung. Der Wallfahrtsort an den letzten spätsommerlichen Wochenenden noch total überlaufen, war jetzt nicht mehr so belebt. In der Basilika erlebten wir noch zwei Besonderheiten von Allerheiligen und Allerseelen – hinter dem Gnadenaltar war die vor fünf Jahren renovierte “Tumba” aufgestellt, und im rechten Seitenschiff war eine Grabplatte aufgehoben und der Zugang in die Gruft darunter ermöglicht, wo der barocke Baumeister Domenico Sciassa bestattet ist. Abgesehen von allem anderen – interessant wird die Basilika kurz vor Weihnachten, wenn die Gnadenstatue unverhüllt zu sehen ist, nicht wie diesmal in grell verzierter Gewandung…

AB Hubertussee zwar digital, aber irgendwie wie gemalt... So erwartet uns am Nachmittag des Allerseelentages noch der Erlaufsee.

Nationalpark Balaton: “Georgsberg” – Szent György-hegy

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AB Georgsberg von Osten (Csobanc) aus gesehen

Als markantester Gipfel im Nahbereich von Tapolca (Tapolza) ragt im Süden der Georgsberg auf. Wie  alle anderen in der Bergumrahmung des Tapolca-Beckens ist er ein erloschener Vulkan aus der Tertiärzeit (ähnlich dem steirischen “Vulkanland”). Die tieferen Hänge bedeckt Verwitterungsschutt, hauptsächlich aus den leichter abtragbaren Vulkantuffen, teilweise von Lössschichten überdeckt – dort befinden sich die Wein- und Obstgärten mit ihren Kelterhäusern. Oberhalb brechen aus dem sehr steilen Vulkankegel die Basaltgesteine hervor, die beim Erstarren aus der Lavamasse achteckige Formen annahmen. An manchen Stellen formen diese bizarre Türme, die wie Orgelpfeifen typisch aneinander gereiht als “Basaltorgeln” bezeichnet werden. Auf dem Gipfel befinden sich Verflachungen und Muldenformen als Reste der Vulkankrater. Diese sind wie die  Hänge von dichtem Wald bedeckt, der in ehemaligen Steinbrüchen erst vor Jahrzehnten aufgeforstet wurde. Laubbäume überwiegen (Robinien, Hain- und Hopfenbuchen, Mannaeschen, Eichenarten), selten sind Föhrenbestände, häufig buschförmiger Wuchs mit pannonischen Arten.

Vom Tal aus wird der 415 m hohe Georgsberg von Kisapati (im Osten) und Raposka (im Nordwesten) bestiegen. Dabei kommt man an den Fuß des nordöstlichen Steilanstieges beim bereits 1934 erbauten und nach dem Begründer des ungarischen Naturschutzes, Karoly Kaan, benannten ”Touristenhaus”. Um nicht so lange zu gehen und die unteren, aber auch interessanten Regionen zu vermeiden, bietet sich die kurz nach dem südlichen Ortsende von Hegymagas östlich abzweigende Bergstraße an. Diese endet bei der markanten Lengyel-Kapelle, die zwar dem hl. Georg geweiht sein dürfte (an einer der zahlreichen Barockstatuen an der Fassade erkennbar), aber nach der Stifterfamilie benannt wurde. Daneben steht das um 1780 erbaute Kelterhaus, dessen Renovierung leider auch schon wieder unter Verwitterungsspuren leidet. Jedenfalls hat man hier bei heißerem Wetter einen schattigen Parkplatz.

Ende April 2012 machten wir eine Überschreitung von dort aus (sicher im Blog berichtet), wobei wir die Osthänge durch teilweise unwegsamen Wald bis zum Touristenhaus querten. Dann folgte der Steilaufstieg zwischen Basalttürmen durch den schmalen Spalt des “Steintors” (Kökapu). Anschließend folgten wir aber (leider) nicht der blauen Markierung zum Aussichtsgipfel, sondern nahmen die rote Markierung durch den Hochflächenwald zum Abstiegsweg.

Basaltpfeiler am "Steintor"

Das wollten wir diesmal vermeiden und unbedingt zum Panoramapunkt an der südlichen Gipfelkante kommen! Also zuerst zum wunderhübschen Querweg durch die oberen Weingärten der westlichen Bergseite, vorbei an einem berühmten Brunnen. Auf dieser flachen Strecke ist die Aussicht ganz vorzüglich, hinter den steileren Hügeln von Szigliget mit dem Ruinenzacken glänzt der Plattensee. Einzelne Häuser entlang der bunten Raine sind hübsch renoviert, nur manche Rieden werden nicht bewirtschaftet und verbuschen allmählich. Dann wendet sich die mehrfärbige Markierung entschieden rechts hinan zum steilen Gipfelaufbau.

AB Von der Lengyel-Kapelle die westlichen Weingartenstraßen entlang

Der historische "Löwenbrunnen"

Panorama gegen Szigliget, Plattensee und die Keszthelyi-hegy (dolomitische Waldberge bei der Stadt Keszthelyi im Westen des Balaton)

AB Traditionelles Kelterhaus mit Schilfdach

Am Abstiegsweg bei der letzten Tour war uns schon eine bergwärts abzweigende Forststraße aufgefallen. Auf dieser zweigen wir nach blauer Markierung ab und wandern mit geringer Neigung durch die Wälder der Südseite, bis es von einem ganz hoch gelegenen Weingartenhaus steiler hinan geht. Auf der bald erreichten Hochfläche folgen noch zwei Kelterhäuser, leider schon in Verfall und unbewirtschaftet. Ein Schranken weist eher auf aktuelle Jagdnutzung, aber früher war das Höhengelände nicht verwachsen und diente wie eine Alm als Viehweide. An der Wegkreuzung mit dem blauen, vom “Steintor” heraufkommenden Weg steht ein igluartiges Holzgebäude als Unterstand. Hier geht es links weiter und endlich hinaus ins freie Gelände eines Vorgipfels mit Rastplatz, dem die flache Hauptkuppe mit dem Panoramaplatz folgt.

Von den hochgelegenen Weingärten geht es hinauf zu den Basaltfelsen des Gipfelrandes

Tiefblick zur Lengyel-Kapelle und Ausblick gegen den Csobanc mit dem Seespiegel des Balaton

Das Panorama über den bunten Waldrändern zeigt sich trotz leichtem Dunst ganz eindrucksvoll, allerdings liegt einem der Plattensee von hier aus nicht so zu Füßen wie vom Badacsony, der sich im Süden erhebt. Der Sonnenglanz lässt sich ebenso wie die Lichtkontraste beim späteren Abstiegsweg nur schwer im Bild festhalten. Ausnahmsweise begegnen wir auf dem Gipfel einigen Wanderern – es ist Samstag und unser Nationalfeiertag am 26. Oktober. Dann geht es über den Gipfelpunkt hinweg wieder durch dichten Wald leicht bergab den Westrücken nordwärts entlang zur Kreuzung mit der roten Markierung bei einer Naturschutz-Infotafel (Vogelwelt). Der anschließende Abstieg erfolgt auf schmalem Steig über die steilen Westhänge. Nach einem der eher seltenen Schwarzföhren-Bestände schließen Buschformationen an, und unterhalb erstrecken sich schon malerisch bunt die Weingärten zwischen Raposka und Hegymagas.

Pimpernuss - ein pannonischer Strauch, den wir im April blühend angetroffen haben, jetzt mit den aufgeblasenen Früchten, die braune Nüsschen enthalten

Nach Einmündung in den am Fuß des Steilaufbaues entlang ziehenden Querweg geht es bald wieder wie auf der anfangs zurückgelegten Strecke dem Ende der Tour zu. Inzwischen ist es angenehm mild geworden, gar nicht zu glauben, dass wir bereits Ende Oktober haben, aber auch zuhause gab es Temperaturrekorde! Schon beim Hinweg war uns eine Frucht am Wegrand aufgefallen – nun suchen wir, woher sie kommt – von den niedrigen Bäumen mit ihrem an Maulbeerbäume erinnernden glänzenden Laub. Noch nie gesehen! Wir nehmen sie zum Bestimmen mit, etwas mit Vorsicht in ein Plastiksackerl verpackt – wegen dem Milchsaft, aber Orangen mit Milchsaft?

Die Bestimmung aus der Mittelmeerflora ergab – Osagedorn oder Milchorangenbaum, auch in der österreichischen Exkursionsflora beschrieben, mehr zu finden darüber im Internet und in meinem facebook “Bernhard Baumgartner”…

Der restliche Rückweg erfolgt auf derselben malerischen Route wie am Anfang der Tour, und nach Mittag, gerade rechtzeitig für die “Brotzeit” und die Nachmittags-Vergnügungen wie relaxen und thermalbaden geht es zurück nach Tapolca. Nur wenige Kilometer wie für die anderen Wanderrouten in diesem Herbsturlaub, auch höchst angenehm…


Erlaufsee in spätherbstlichem Glanz

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Allerseelen 2013 – ein Ausflug zu den Bergseen bei Mariazell, vormittags zum Hubertussee in der Walster. Nach Mittagsaufenthalt im an diesem Tag recht stillen Wallfahrtsort ist nachmittags der Erlaufsee dran.

Als Kulisse für den Weg am nördlichen Seeufer bieten sich der Talschluss der jungen Erlauf mit dem Brunnstein an, und gegen das westliche Seeende zu kommen auch die Zellerhüte ins Bild. Fotografisch "lebt" aber ein solcher Spaziergang von den - oft überraschenden - Einzelheiten...

Der Seespiegel zeigt im Gegenlicht drei Formationen – im Vordergrund spiegelt sich der Himmel im ufernahen Bereich, dahinter wirft der Klaunz (Gipfelkegel südlich des Erlaufsees) seinen Schatten auf das Wasser, hellgrün schimmert es im seichten Grund, tiefschwarz mit den gespiegelten Lärchen ist der tiefe See.

Selten sieht man ein Fischerboot auf dem See, obwohl er ein wichtiges “Fischwasser” ist – oder war? Denn die Stifte St. Lambrecht auf der steirischen Seite und Lilienfeld im Österreich unter der Enns teilten sich schon vor Jahrhunderten die Fischrechte. Auf einem Bild des Malers Eduard Gurk über seine mit König Ferdinand um 1830 erfolgte malerische Reise nach Mariazell ist sogar die Hirschjagd im Erlaufsee vom Boot aus abgebildet. Und über einen mörderischen Fischer mit einer jungen Frau erzählt eine Tafel des Mitterbacher Sagenweges…

Das westliche Ende des Erlaufsee mit dem Brunnstein rückt beim Weiterspazieren immer näher, und von den Wiesenböden beim Lindenhof ergibt sich ein hübscher Rückblick zur Mariazeller Bürgeralpe

Der “Erlaufzipfel Niederösterreichs”: Durch den Erlaufsee verläuft die Landesgrenze, und steht man auf den Erlaufbrücken beim Herrenhaus (am östlichen Seeende) und Lindenhof (westlich des Sees Richtung Erlaufursprung) hat man ein ungewöhnliches Stück des Grenze zur Steiermark begangen. Genau genommen müsste man diesen Grenzverlauf mit dem Boot abfahren – oder im Winter mit Schlittschuhen erkunden (aber Achtung auf die durch Grundwasserquellen unterschiedliche Eisdicke !!!) – oder als Taucher abgrundeln, denn nahe dem Seewirt gibt es eine beliebte ‘Tauchstation, zum Durchschwimmen wäre der Erlaufsee mit sommerlichen Maximaltemperaturen meist unter 20 Grad wohl nur für Eisbären zu warm. Aber die Klimaerwärmung zeigt sich hier auch schon, denn so warm wie heuer waren die niederösterreichischen Bergseen wohl kaum jemals…

Die diffuse Bewölkung hat den malerischen Eindruck des Erlaufsee vielleicht noch gesteigert, aber als am späten Nachmittag die Sonne überraschend durchkommt... die Bilder sagen alles!

Als die Sonne voll durchkommt, ergibt das grelle Licht zwar bizarre Bilder – aber nur für das Auge, denn die Kamera kann da nicht mithalten… Dann sinken die Bergschatten über den See herab, und der “goldene Nachmittag” geht zu Ende. Allerdings leuchten bei der Fahrt über den Josefsberg die Lärchen noch derart vor dem Hintergrund des abendlich verblauenden Ötschers, dass man schon wieder aussteigen und fotografieren möchte!

Am berühmten Badacsony – Nationalpark und Weinkultur

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Von allen Seiten, ob von den beckenförmigen Talmulden des Hinterlandes oder vom Plattensee aus betrachtet, ist der “Bodotschon” ein mächtiges Bergmassiv (allerdings nicht an alpinen Verhältnissen gemessen). Der Badacsony ist auch neben der Halbinsel Tihany das bekannteste und beliebteste Ziel der wandernden Urlauber und Einheimischen. Sein Seepanorama kann als unübertrefflich gelten, und die Wege über den Gipfel sind teilweise sehr kurios als Stiegen ausgebaut.

Das obere Stockwerk des Badacsony - Weingärten, darüber Basaltfelsen, ganz oben urwaldartiger Baumbestand; die Nähe zum See macht den besonderen Reiz aus, sowohl für das Landschaftsbild als auch für den Panoramablick

Unsere “Rundum-Überschreitung” am 23. April 2012: Eine rote Markierung (in der Karte P) umkreist den Gipfelaufbau, die Zustiege vom Tal bzw. See aus sind gelb markiert (S), die eigentlichen Bergwege verlaufen entlang blauer Markierungen (K).

Kisfaludi-Aussichtsturm, 2012 neu und noch geschlossen, heuer bereits geöffnet

 Der beliebteste Ausgangspunkt ist das Kisfaludy-Haus hoch am südlichen Berghang mit Zufahrt von der Romai ut (Römerstraße). Wir nahmen damals den Aufstieg am Rozsakö (Rosenstein) vorbei und wanderten an der Ostflanke bis zum “Steintor” (Kökapu, selber Ortsname wie auf dem Georgsberg, aber nicht so eindrucksvoll wie dort), durch diesen Einschnitt Aufstieg ins Höhengelände und zum Kisfaludi kilato. Anschließend Weiterweg am südlichen Bergrand, Abstieg über die “Fluchtstiege” und auf dem Kurutzenring zurück zum Parkplatz am Ausgangspunkt.

AB Weinrieden am Badacsony mit Ausblick über den Balaton

Sonntag, 27. Oktober 2013 – dieser letzte ganz Urlaubstag war dem Badacsony vorbehalten, allerdings auf einer zwar bekannten Route, aber mit anderem Zustieg. Wegen der Überlegung, dass an einem Sonntag die Kisfaludy ut überlastet sein müsste, suchten wir die gelbe Markierung, die von der Bahnstation Badacsonylabdihegy her ansteigt. Gar nicht so einfach – Zufahrt von Tapolca nach Badacsonytördemic (im Nordwesten des Gipfels) und bei Rechtsbiegung der Straße Richtung Szigliget geradeaus auf die Romai ut (diese erinnert daran, dass schon die Römer hier in der Provinz Pannonien Weinbau betrieben). Aber wo bergwärts abzweigen? Erster Versuch endet in steilen, hohlwegigen Sackgassen (zu knapp nach der auffälligen Ignatius-Kapelle abgezweigt). Richtiger Wegweiser ist letztlich die gelbe Markierung auf der beschrifteten Tourist ut – warum nicht gleich, logisch – Touristenstraße! Diese endet irgendwo hoch oben, aber soweit kommen wir gar nicht, da Anrainer ihr Auto mitten auf dem Fahrweg abgestellt haben (oberhalb wäre sogar ein Parkplatz ohne Beschriftung angelegt). Also stellen wir den Wagen kurz unterhalb in eine schmale Seitengasse. Überraschung (oder schon aus Erfahrung eigentlich keine) – eine  ältere Frau (aus Budapest, daneben in einem kleinen Häuschen wohnend) kommt heraus und vermittelt uns mit vielen Gesten, sie würde auf unser Fahrzeug achten, und noch dazu schenkt sie uns zwei riesige Äpfel aus ihrem Garten als Wegzehrung…

Aufstieg über die 464 Stufen der Bujdosok-lepsöje ("Flüchtlingsstiege"), zwischen Basalttürmen und Geröllhalden zur Hochfläche

Zur Erläuterung: Unterhalb der Stiege befindet sich das einstige Touristenhaus und in der KP-Ära Betriebsferienheim Rodosto. Das Haus wurde nach dem späteren Verbannungsort des Fürsten Rakoczi, des Führers im Freiheitskampf der Kurutzen, benannt. Zur Erinnerung an die ungarischen Freiheitskämpfer, die nach ihrer Niederlage emigrieren mussten, wurde die steile, aus Basaltsteinen gefügte Steintreppe auch als “Flüchtlingsstiege” bezeichnet.

Die gelbe Markierung führt uns im Zickzack, aber verlässlich auf Weingartenwegen höher hinauf, vorbei an der “Piroschka”, einem geschlossenen Weinlokal mit Aussichtsturm in herrlicher Lage, jetzt Ende Oktober oder überhaupt schon verwaist. Ebenso wechseln gepflegte Weinrieden und Landhäuser mit vernachlässigten oder aufgelassenen Besitzungen. Schließlich erreichen wir den Waldrand des steilen Gipfelkegels und gehen nordwärts der roten Markierung mit Infotalfeln des Nationalparks nach bis zur “Fluchtstiege”. Deren 95 Höhenmeter sind in 10 Minuten und etwas außer Atem zügig erklommen, und oben geht es auf moderatem Waldweg den Bergrand südwärts entlang.

Eine Gedenktafel erinnert an hochherrschaftlichen Besuch im Jahr 1871 – offensichtlich erst vor kürzerer Zeit angebracht und ein Symbol für die sentimentalen Erinnerungen an die “gute alte Zeit”, obwohl die Ungarn bis zur Zweiteilung des Habsburgerreiches durch den “Ausgleich” wenige Jahre zuvor immer wieder mit dem österreichischen Herrscherhaus in Konflikt lagen! Nun folgen einige markante Aussichtspunkte, hier auf die Hügel von Szigliget und den Plattensee Richtung Kesthely.

Über das Ranolder-Kreuz habe ich schon bei unserer vorjährigen Tour berichtet (im Blog > Suche: Balaton oder Badacsony). Diesmal ist der Sonnenglanz im leichten herbstlichen Dunst noch ausgeprägter, und die Aussichtskanzel darunter befindet sich noch dazu auf den Deckplatten gewaltiger, annähernd im Achteck geformter Basaltsäulen.

Blick zu den Bergen der Halbinsel Tihany im Osten über das Seepanorama bis gegen Szigliget und die Berge vor Kesthely.

Die Aussichtsplattform auf dem “Steinhaus” bringt auch keine Steigerung, vielmehr sind es die bunt belaubten Waldwege, die jetzt im Herbst bezaubern. Die Höhenwanderung zum Aussichtsturm ersparen wir uns diesmal, und bald geht es zwischen Basaltstufen und großteils wirklich auf Steinstiegen steil in Kehren  hinab. Der Paholy-Felsen (von einer für uns unlesbaren Gedenktafel erläutert) unterbricht kurz den Bergwald, und dann kommen wir an der roten Markierung des Gipfelrundweges (im Vorjahr begangen) vorbei. Eine nette Begegnung lässt uns allerlei Interessantes erfahren – ein junger Mann, mit dem wir uns in Englisch gut verständigen können, war anscheinend beim UNO-Einsatz mit Österreichern im Kosovo zusammen, und er bemüht sich sehr um unser lokales Wissen. Denn nun sind wir schon am Waldrand zu den mit Steinmauern abgegrenzten Weinrieden und suchen wieder vergeblich nach dem “Rosenstein” – obwohl direkt davor stehend, wie wir von ihm erfahren!

Wenn sich ein Paar mit dem Rücken zum Balaton auf den Rozsakö setzt, wird es innerhalb eines Jahres verheiratet sein.

Für uns ergibt sich ein Jahrzehnte-Familienbild, 45 Jahre nach dem Rosenstein-sitzen…

Wie erwartet wird nun und weiter bergab zur Kisfaludistraße der Touristenverkehr immer dichter. Wir gehen beim Restaurant noch vorbei, in der vergeblichen Hoffnung auf eine urigere Pince, und biegen dann in die Bogyai ut ein, eine mit Basaltquadern gepflasterte Seitenstraße, die uns wieder zurück zum Ausgangspunkt führen soll. Die Markierung stimmt (gelbes Kreuz), aber sonst hat sich hier allerhand verändert. Von einem Weinmuseum oder dem Panorama-Weingarten keine Spur mehr, aber stattdessen gehen wir bald an einem futuristisch gestalteten Weinkeller vorbei. Die LAPOSA BIRBIRTOK hat sich auf den “Basaltbor” (bor = Wein) spezialisiert, bietet im Papa-Weinhaus beste Spezialitäten, aber keinen Imbiss dazu – überraschend, denn sicher privat. Unternehmerische Weinerzeuger ohne staatlichen Hintergrund haben zumindest teilweise die Staatsgüter abgelöst, wie vielfach zu bemerken.

Die hier angebrachten Schlösser verbinden die "Rosenstein-Paare" auf ?ewige? Zeiten...

Basaltstraße und ultramoderner Weinkeller mit Blick gegen Tihany

Die später in einen Hangweg übergehende Basaltstraße bringt uns nordwärts wieder dem Abstieg zum Autostandplatz näher. Sehr gepflegte Rieden, wo die Weinstöcke für die vermutete Spätlese in grellblaue Netze gehüllt sind, welchseln mit Ruderalstandorten, die vielleicht zur frühsommerlichen Blütezeit interessant wären. Der Ausblick ist jedenfalls fabelhaft, buntes Weinlaub und im Hintergrund der schimmernde See.

Als wir wieder zu unserem Privatparkplatz kommen, empfängt uns die “Hüterin des Autos” noch dazu mit einem köstlichen Apfelstrudel – also eine solche Gastfreundlichkeit haben wir noch kaum jemals erlebt! Dann geht es wieder durch die Schlucht der Weingartenmauern auf der Tourist utka hinab zum querenden Römerweg. Vorbei an der Abzweigung der Kisfaludistraße halten wir schon immer mehr nach einer Einkehrmöglichkeit Ausschau!

Da ist sie schon! Alles hübsch beisammen, eine Riesenspeisekarte, viele Gäste parken ihre Autos davor (meist ein guter Hinweis), das als Restaurant mit Gästezimmern geführte Haus mit nostalgischem Ambiente. Gut getroffen, wir sitzen im Garten heraußen – eine echte ungarische Gulaschsuppe und Topfenknödel, mehr geht nicht in Anbetracht des abendlichen Buffets im Hotel Pelion, fast schade… Dafür decken wir uns im dazu gehörenden Weinkeller mit Spezialitäten ein – charakteristischer “Blaustengler” (mit unaussprechlichem ungarischen Namen) und als berühmtester der “Graumönch”. Da wissen wir noch nicht, welch ebenso klassisches Weingebiet wir am nächsten Tag bei der Heimfahrt kennenlernen werden…

Gsengscharten-Runde /Gesäuse

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Samstag kulturell mal ganz was anderes !

Sonntag:

Vom Parkplatz beim Weidendom/Johnsbach  an der geschlossenen Haindlkarhütte vorbei zur Gsengscharte (kurz davor auf das Gamsrudel gestoßen,die jetzt schon fett und schwerfällig sind ).Abstieg ins Gseng und am Sagenweg zurück zum Ausgangspunkt 4 Std.

Herrlich diese Ruhe und Einsamkeit derzeit !

Hochtorgruppe

“tut gut” auf der Stockerhütte

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Am Sonntag, 10. November, von Schwarzenbach auf der tut gut-Route 2 zur Stockerhütte, dort Mittagseinkehr. Aufstieg über den Lurgerweg zum Schwarzenbacher Rundwanderweg-01 entlang der blauen Markierung und Abstieg über Zehethofer und Leitner, ebenfalls auf derm Rundweg-01, alles auch mit tut gut-Route 2 beschildert.

Jubiläumskreuz 200 Jahre Pfarre Schwarzenbach am Lurgerweg

Schwarzenbacher Kirchturm

Anfangs noch über schöne Wiesenwege, wunderbar herbstlich...

AB Das geheimnisvolle Lurgerbacherl (kommt von einem aufgelassenen Gehöft an der Steinwandleiten mit Ruinenresten)

Ausblick von den Wiesen beim Stadelböck ins Mostviertel, rechts hinten der Ostrong im südlichen Waldviertel

AB Waldrand vor dem Zehethofer

Bei der Zehethoferhöhe

Beim Gehöft vulgo Leitner am Abstiegsweg

Panorama bei der Zehethoferhöhe

Leider kann ich durch einen Fehler in meinem Photoshop die anderen Bilder dieser Tour nicht auf Webformat skalieren – alle Bilder in meinem facebook-Album “Bernhard Baumgartner”. Hoffentlich funktioniert bald wieder alles…

Nationalpark Balaton – fast ein Phantomberg: Somlo-hegy

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Bericht vom letzten Tag unseres Plattensee-Vulkanberge-Wanderurlaubes, während der Heimfahrt am Montag, 28. Oktober 2013.

Über der Ackerebene der südlichen Kleinen Ungarischen Tiefebene erhebt sich der ehemalige Vulkan und Basaltberg Somlo

Bei der Fahrt Richtung Plattensee, egal ob man von der Autobahn im Norden oder über Sopron und Sarvar anreist, fällt noch vor den allmählich ansteigenden Berghügeln des Bakonywaldes eine Berggestalt auf. Deren Namen “Somlo” verknüpft man eher mit dem bekannten Desert, den Somloer Nockerln (trotz intensiver Nachsuche im Internet konnte ich für diese nur als Erfinder einen Kellner aus Budapest herausfinden, aber keinen Zusammenhang mit dem Somloberg). Viel höher anmutend, als der Somlo in Wirklichkeit mit seinen 431 m ist, sticht er förmlich aus der völlig ebenen Umgebung hervor, etwa wie die Statzer Klippe im Weinviertel. Wir sahen diesen Gipfel immer nur aus der Ferne, wie ein Phantom, aber diesmal wollten wir ihn wirklich kennenlernen. Zur Verfügung hatten wir ein Beschreibung im Wanderführer “Bergwelt Ungarns” (von Anna Toth und Miklos Feher im J. Fink Verlag, 1976) und eine Straßenkarte; nicht gerade viel, denn auf die Informationen im Internet stießen wir erst nach der Rückkehr…

AB Der Somlo ist zwar das kleinste, aber eines der (auch historisch) berühmtesten Weinbaugebiete Ungarns und konkurrierte bereits im 18. Jh. mit Tokaj

Der Somloberg ist rundherum, auch an den Nordhängen mit Weinrieden bedeckt, die auf dem fruchtbaren und sonnenwarmen Vulkantuff vorzügliche Weißweine liefern. Warum er so begehrt war, erzählt die Legende – in der Hochzeitsnacht wurde die Braut durch den Genuss von Somlowein verlässlich (wieder) zur Jungfrau, und der Bräutigam zeugte durch seine Stärkung ebenso verlässlich einen Sohn… Eine Übersichtstafel nennt 29 Pincen rund um den Berg, eine biologisch arbeitende Weinbauernfamilie aus Pamhagen im Burgenland betreibt dort ebenfalls ein Weingut. Wären wir am Sonntag gekommen, hätten wir vielleicht hier allerhand Betrieb erlebt, aber wochentags war eben “tote Hose”…

Die St. Margit-Kapelle am südlichen Gipfelfuß ist der Ausgangspunkt für den über den Gipfel mit 9 Stationen führenden "Trail Paul Kitaibel" Naturlehrpfad

Diese Gipfelerkundung schien uns neben der Heimfahrt gerade recht zu sein, obwohl sich auch ein Ausflug von Tapolca (40 km entfernt) gelohnt hätte. Auch hätten wir da Zeit genug für einen ausgedehnten Rundweg zur Burg Somlo gehabt. So beschränkten wir uns auf die Gipfelbesteigung, hatten aber mit viel Wetterglück auch so eine äußerst lohnende kleine Wanderung. Schon die Zufahrt von der Hauptstraße Nr. 8 / E 66 westlich von Devecser hinauf zum Bergfuß war eindrucksvoll. Der relativ schmale Beton- oder Asphaltweg verlief nämlich zwischen fast gigantisch aus Basaltblöcken geschlichteten Mauern. Auffallend hübsche und gepflegt Landhäuser und Weinkeller begleiteten die Bergstraße bis zum Parkplatz bei der St. Margit-Kapelle.

Zwischen Weingärten zweigt der Gipfelweg ab, der seit 2008 als "Jesus-Pfad" gebräuchlich ist (biblischer Wallfahrtsweg von Kolontar über 14 km)

Holzgeschnitzte Heiligenfigur als Wegweiser und Infotafel auf dem Gipfelplateau

Der Aufstiegsweg wendete sich unverkennbar gleich in die Buschwaldzone des (unteren !) Gipfelaufbaues hinein, bald als Hohlweg mit hübschen Ausblicken dazwischen, zuletzt durch einen blockigen Graben hinauf zum unteren Bergplateau.

War die Waldzone vom bunten Laub und den Ausblicken über die Weingärten ins südliche Flachland geprägt, folgte nun ganz überraschend ein weitläufige Wiesenfläche. Einige Reste der sommerlichen, zu vermutenden Blumenpracht und das weite Panorama bis zu den Gipfeln nahe dem Plattensee machten ihren besonderen Reiz aus.

Oberhalb der Hochwiese auf dem unteren Gipfelplateau folgte eine steiler, stiegenartiger Steig über den oberen Bergaufbau zur eigentlichen, obersten Gipfelfläche. Dabei war nicht das bunte Laub vorherrschend, sondern die Wildfrüchte, rote Hagebutten und tiefblaue Schlehen – es lässt sich leicht erahnen, welche Pracht dieser Hang zur jeweiligen Blütezeit sein muss!

Auf der Berghöhe wurde es dann reichlich mystisch – das riesige Somlo-Kreuz und die St. Stephansstatue daneben – trotz allen Nachgoogelns konnte ich nicht herausfinden, wann diese Denkmäler errichtet wurden. Das auf dem höchsten Punkt stehende Steingebäude wurde als Aussichtswarte schon in den 1930er Jahren erbaut und nach dem 2. Weltkrieg erneuert. Sehr viele Wanderer waren mit Kindern unterwegs – wir erfragten dann endlich warum – ungarische Herbstferien in der letzten Oktoberwoche, aber auch an sonstigen arbeitsfreien Tagen muss der Somlo ein beliebtes Ausflugs- und Wanderziel sein. Von der Wallfahrt war ja schon die Rede, aber irgendwelche Temine herauszufinden, ist mir nicht gelungen.

Die Aussichtswarte mit zahlreichen Wegweisern, den Somlo kann man ringsherum bewandern, für die Ruine auf der Nordseite blieb uns leider zu wenig Zeit

Der Abstieg auf demselben Weg brachte uns noch einige schöne Bilder ein (sie sind von Anni und mir bunt gemischt). Von der Margit-Kapelle fuhren wir dann, zum Glück ohne Gegenverkehr, wieder hinunter in die Ebene zur Hauptstraße und unserer Heimfahrtstrecke.

Der Gegensatz zur Bergregion der Vulkangipfel war bei der Fahrt durch die weite Ebene besonders zu empfinden. Insgesamt können wir sagen, die Anreise bis zum Nationalpark am Plattensee zahlt sich aus, wenn man eine passende Wanderzeit auswählt. Diese ist Anfang April zur Baumblüte und im Oktober bei der Herbstfärbung am günstigsten. Verbunden mit einem qualifizierten Hotelaufenthalt und mit Schwerpunkt auf die speziellen Naturerlebnisse dieses pannonischen Vulkanlandes werden wir sicher nicht das letzte Mal den Balaton für einen Wanderurlaub ausgesucht haben.

Der Somlo schon aus der näheren, von Äckern geprägten Umgebung und nicht so stattliche wie aus der Fernsicht. Aber hinauf in die Weingärten und zu den Basaltfelsen des Gipfels wird es so richtig interessant und stimmungsvoll!

Bernhard Baumgartner – ich in “facebook”

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Neben meinen Berichten im Blog, ausführlich und mit vielen Bildern über Touren und andere Ereignisse, stelle ich auch immer wieder Bilderalben ins facebook. Dazu gibt es zwei Seiten:

“Bernhard Baumgartner´s Wandertipps” – diese Präsentation ist nicht gut eingerichtet, und es gelingt mir leider nicht, sie zu verbessern. Daher verwende ich vornehmlich:

“Bernhard Baumgartner” – aber leider gibt es eine solche Menge von Bernhard Baumgartner, dass meine Seite gar nicht leicht zu finden ist. Am besten bei Suche: Bernhard Baumgartner hinzufügen “Autor”, das sollte dann funktionieren!

Selbstverständlich bleibe ich in erster Linie im Blog “wandertipp.at”. Aber wie bei twitter ist der Aktionsradius vermutlich wesentlich höher…

Unser geliebter “Stadelberg”…

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… sollte eigentlich besser heißen: Der bei uns, Anni und mir, so beliebte Hochstadelberg! Der “Stadelberg” (so heißt er nach der einem Stadeldach ähnlichen Form) war so um 1948 mein erster Tausender, als ich zur Erholung bei der Koller-Pepperl im Haus des Jägers Höblinger oberhalb von Erlaufboden war. Wiederentdeckt haben wir diesen netten Gipfel mit seiner grandiosen Aussicht erst 40 Jahre später…

AB Gipfelkreuz am Hochstadelberg gegen die Mariazeller Berge

Die Karte habe ich nach einer Tour am Juni 2012 zusammengestellt - sie deutet die neuen Forststraßen an und zeigt die blaue Markierung von Wastl am Wald (Gasthaus aufgelassen und sogar abgetragen) nach Annaberg bzw. rot zur Anna-Alm am Hennesteck

 Der Hochstadelberg ist auf der kurzen Strecke vom Wastl aus (neuer Parkplatz beim “Ötscherblick”) die richtige Tour für kurze Tage in der winterlichen Jahreszeit. Noch dazu, wenn man spät dran ist und nur die spärlichen Sonnenstunden nützen will – also ein “Mittagsgipfel”, ohne Einkehrmöglichkeit, aber Auf- und Abstieg in jeweils kaum 3/4 Stunden. Wer länger unterwegs sein will, kann von Gösing aus bis Annaberg wandern, dann weiter nach Reith zur Bahnstation und mit der Mariazellerbahn zurück nach Gösing fahren.

BB Panorma mit Stadelbergkreuz

So lang unterwegs sein wollten wir am Montag, 18. November, eigentlich nicht, eher hinaus aus dem Nebel der Niederungen in die Sonne der Ötscherregion. Nachmittags wurde es auch im Gölsental dann sonnig, aber für uns war das kleine Gipfelerlebnis  ebenso wichtig, noch dazu bei der relativ kurzen Zufahrt (50 km).

BB Ötscher mit Rauhem Kamm vom Parkplatz "Ötscherblick"

Was im Sommer schon zu vermuten war, bestätigt sich jetzt – der neu angelegte Weg direkt vom Parkplatz hinauf in den Wald hat sich in der herbstlichen Feuchtigkeit in eine Rutschbahn verwandelt. Erst auf der vom P. 1092 m heraufkommenden Forststraße geht es gut weiter, Schneelage hier herunten nur mehr in Resten. Der von mir in der Karte mit rotem X bezeichnete Aufstieg ist immer noch üblich, sicher gut ausgetreten und jetzt bei Schnee tief gespurt.

BB Ausblick auf die Brandmauer, den Zustieg über den Turmkogel am Grat (von rechts) müssen wir erst noch aktualisieren

BB Am oberen Waldrand stehen noch einige alte Baumriesen, ein Bergahorn und eine Rotbuche im Bild, dahinter die Schneefläche der "Böden" (in der Dolinenmulde sicher kälter als heroben im Gipfelbereich)

AB Das "klassische" Gipfelbild mit Stadelbergkreuz und Ötscher

Der von der Forststraßenbiegung anschließende Steig an der Bergkante (und Grundgrenze) entlang ist sogar etwas “ausgeputzt”, das heißt von abgerissenen Bäumen des letzten Winters befreit. Schon nach kurzem Aufstieg im dichten Gehölz steigen wir hinaus zur freien Gipfelfläche, wo uns wie ein warmer Hauch der Föhnwind empfängt. Die Rundsicht ist ganz klar, in den Mostvierteltälern liegt Nebel, aber sogar einige Waldviertler Gipfelpunkte sind zu sehen. Der Alpenbogen vom Schneeberg bis zum Ötscher ist in den Hochlagen ab etwa 15oo m schon völlig verschneit. Die niedrigeren Berge und Hochtalmulden so zwischen 800 und 1000 m zeigen noch überraschend schönes “Lärchengold”.

BB Blick über Gösing hinweg ins Erlauftal mit den Vorderen Tormäuern, rechts davon die Brandmauer, links die Gföhleralm

BB Ötscher und Dürrenstein, links vorne der Große Koller

AB Blick über die Stadelberg-Almmulde zum Göller

AB Blick über den "lärchengoldenen" Scheiblingberg auf Gippel und Schneeberg

AB Stadelbergpanorama vom Schneeberg bis zum Ötscher

Nach den Panoramaaufnahmen und einem Schluck aus der Thermosflasche (Jause gibt es für eine solche “Mittagstour” keine, erst das Mittagsessen zuhause…) wandern wir Richtung Osten hinab in die Almmulde. Von dort aus könnte man noch den in der ÖK nicht bezeichneten Ostgipfel besteigen (Bank als Rastplatz mit schöner Aussicht und weiteres Gipfelbuch; beim Gipfelkreuz haben wir uns diesmal gar nicht eingeschrieben). Dort führt auch eine erweiterte Runde weiter am Kamm entlang zur neuen blauen Markierung, wo es über “Am Eck” und das historische Holzknechthaus Halbartschlager (hoffentlich verfällt dieses volkskundlich wertvolle Objekt nicht!) zurück zu den Böden und zur Wastlstraße geht.

Gipfelkreuz mit Blick auf Zellerhüte, Gemeindealpe und Hochschwab von Anni (AB) und mit Sonnendurchblick von mir (BB)

Wir sind schon neugierig, wie sich das Feuchtbiotop an der Nordseite des Almmulden-Sattels heute zeigt (in der ÖK als kleiner Teich eingezeichnet, tatsächlich ein solcher mit interessanten und bei entsprechender Beleuchtung auch malerischen Sumpfflächen; übrigens gibt es auf dem Hochstadelberg auch besonders im Frühsommer hübsche Flora, z. B. Tozzia alpina, sogar Frauenschuh soll es geben, aber von uns nur auf der Bichleralpe sicher beobachtet).

AB Ausblick vom Sattel zu den Hochalpen mit Föhnstau und BB "Scherenschnitt" von Wetterfichten und Wollköpfigen Kratzdisteln (deren Höhe soll die zu erwartende Schneehöhe anzeigen - nicht recht vielversprechend...)

Bis auf den sonnseitigen westlichen Rand ist die “Teichmulde” schon völlig verschneit, die Wasseroberfläche bedeckt eine Mischung von Schnee und Eis, zwischen den Büscheln der Riedgräser schimmern die Feuchtflächen als Eisbuckel. Durch die hohen Fichtenwipfel am Südrand brechen grell die Sonnenstrahlen, und die ganze Szenerie teilt sich in bläuliche Schatten und grelles Schneeleuchten – bizarr und malerisch und faszinierend als Bild, aber das auch fotografisch einzufangen, bedarf schon viel Mühe und Geschick und gelingt trotzdem nicht immer befriedigend. Noch dazu soll der Himmel wirklich so tiefblau ausschauen, und das letzte Laub der Rotbuchen und der grüne Wiesenrand muss doch auch noch zur Geltung kommen…

Beim anschließenden Abstieg trennen wir uns kurz, Anni geht den steileren direkten Weg, ich folge der im unteren Teil schon aperen Forststraße (je nachdem, wie es die Knie verlangen…). Die “alpine Buschtrommel” (= Jodler) führt uns zum Glück wieder unten zusammen, denn Handy wie immer statt im Rucksack im geparkten Auto (wenn überhaupt Empfang wäre). Vielleicht ergibt sich der “Stadelberg” bald als Schitour, denn in den Dezember hinein könnte trotz oder womöglich wegen der Klimaerwärmung ein grimmiger Winter einziehen…

Ein erinnernswerter Bergtag, wenn auch auf kleinem Gipfel - AB Gipfelkreuz und BB Teichmulde


Hüttenpromenade und Urwaldkamm – am Gföhlberg

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Ein “starker” Tag, dieser Mittwoch, 20. November. Schon vormittags 1 1/2 Stunden Rückengymnastik im Fitnes-Center Reisenbichler bei uns in St. Veit. Dann nachmittags am Gföhlberg – eigentlich nur als Spaziergang gedacht, mehr als die Hälfte davon wurde allerdings eine Herumkraxlerei im “Sandstein-Wienerwald-Gebirge”. Immerhin ist der Gföhlberg der zweithöchste Gipfel des Wienerwaldes und sogar viel alpiner als der ihn nur wenig überragende Schöpfel.

Gföhlberghütte (wochentags geschlossen)

Zufahrt über Hainfeld – Klammhöhe – Klamm – Gern – Stollberg, das geht ruck-zuck. Der heuer ausgebaute Zufahrtsweg zur Gföhlhütte ist nicht nur eine bequeme Promenade, trocken und gut geschottert (also bei feuchtem Wetter angenehm), kein Vergleich mit den steinigen und nassen Hohlwegen von der Klammhöhe her. Dazu überaus hübsche Ausblick ins Gölsental und zum Rand der Voralpen, dazwischen idyllische Waldpartien und Gruppen von Elsbeerbäumen mit Beschriftung.

Kurz vor der Schutzhütte treffen wir auf Leopold Dvorak, einen der Initiatoren und Warte der Naturfreundehütte. Er ist gerade, vorbildlich ausgerüstet, beim Herrichten des Winterholzes. Wir verabschieden uns nach einer Weile, weil wir noch “oben eine Runde” gehen wollen.

Vom Abstiegsweg Richtung Klammhöhe steigen wir beim aussichtsreichen Holzschlag mit Rastbank direkt hinauf zum Ostkamm des Gföhlberges. Das Gelände wirkt hier schon sehr urig, mit Blockhalden und mächtigen Baumgestalten. Vom Kamm lässt sich durch den nordseitigen Hochwald schon die Wiesenmulde nordöstlich des Gipfels erkennen. Wir vermeiden aber den direkten Abstieg und verfolgen den Bergkamm in östlicher Richtung.

Am Gföhlberg gibt es auffallend viele Tannen im vorwiegenden Rotbuchenwald.

Der Kamm selbst hat urwaldartigen Charakter – bemooste Sandsteinblöcke, mächtige Altbäume, noch aufrechtes Totholz – sog. Steher, kreuz und quer am Waldboden dahinmodernde gestürzte Bäume. Eine kaum zu vermutende urige Natur, die an der bezeichneten Grundgrenze von Schlägerungen oder “Aufräumungsarbeiten” offenbar seit langem verschont wird. Hier schlummert das Juwel eines “Naturwaldes”, und es wäre ein dringendes Gebot, durch Schutzmaßnahmen keine Änderungen vorzunehmen.

An der Bildgröße zu erkennen – heute hatte ich keine Kamera dabei, auch war das Licht nachmittags schon sehr (auch für Digitalaufnahmen) düster; die unterschiedlich großen Bilder wurden von mir an einem 1. November aufgenommen.

Der urige Kammverlauf zieht sich über den gesamten Gipfelaufbau des Gföhlberges. Wenn man entlang der roten Markierung aufsteigt und dabei zuletzt nicht in den dicht bewaldeten rechten Hang den Steig entlang quert, sollte man direkt über den Nordkamm zum Gipfelsteinmann hinaufsteigen – besonders bei Vereisung und Schneelage imposant. Im Frühjahr trifft man dort oben auf ein stattliches Schneeglöckchen-Vorkommen. Richtung Hütte ist der zuerst gegen Süden und danach ostwärts schwenkende Kamm pultartig ausgebildet, mit flacherer rechter und sehr steiler linker (nordöstlicher) Seite. Oberhalb der Gföhlberghütte wird der Kamm dann deutlich schmäler und weist die vorhin beschriebenen urwaldartige Szenerie auf. Den Abschluss bildet eine hervorstechende Blockformation, und davor erkennt man an der Nordseite einen alten, aus Steinen geschlichteten Hag.

Danach verflacht der Rücken nach Einmündung einer Fahrspur, die vom markierten Weg zwischen Gföhlberghütte und Klammhöhe im obersten Teil schon abzweigt. Bei einem Sattel mit Marienbild wird die blaue, rund um den Gföhlberg führende Markierung erreicht, und diese entlang wandern wir bis den Gföhlberghäusern. Dann allerdings gehen wir auf der Waldstraße weiter, und im späten Nachmittagslicht kommt sogar noch etwas die Sonne durch. Aber kann man nicht den Schnee schon riechen? Oder bilden wir uns das nur ein…

Das wird wohl unser nächstes Ziel sein...

Spätherbstliche Runde am Ebenwald

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Mit dem neuen Headerbild ist es im Blog ebenso spätherbstlich geworden wie in der Natur draußen. Bis auf einzelne noch goldig leuchtende Lärchen und Birken alles kahl und auf den ersten Schnee wartend, dabei hatten wir an diesem Freitag, 22. November, erst den zweiten richtigen Reif der Saison 1013/14! Aber die höheren Berge schauen schon weiß her, wenn auch bis weit über 1000 m der Schnee schon wieder weggeschmolzen ist.

Zwischen Kaltenreiter und Traxler mit Föhnmauer über Schneeberg und Rax

Der Wetterbericht verkündet schon eine Umstellung, zur feuchten Mittelmeerluft soll es kalt von Norden kommen (im Jänner bei uns die besten Aussichten auf ergiebigen Schneefall), aber erst heute Samstag ist es so weit – es regnet allerdings nur bei 5 Grad im Tal. Der gestrige Freitag bot als Überraschung ein “Föhnfenster”, wie es typischer nicht sein könnte. Zwischen dünnen und balligen Wolken tiefblauer Himmel, heftiger Südostwind, nicht gerade warm, aber für´s Wandern angenehm. Bei solchen Verhältnissen fahren wir aber nicht zu weit in die Berge hinein, weil da zieht es beizeiten zu, aber wir bleiben auch nicht etwa im Wiesenwienerwald, denn dort hocken noch die Nebel herum. Nicht weit weg und auf 1000 m hinauf – das gibt es für uns am nahen Ebenwald, die sonst stark frequentierte Auffahrt von Kleinzell in wochentäglicher Ruhe… zwei Autos am Parkplatz, wo an den letzten schönen Wochenende womöglich 200 parkten.

AB Teich beim Kaltenreiter, hinten die Reisalpe

BB Kapelle beim Traxler

BB Nach dem Traxlerhof beim Aufstieg zum Höhenrücken, Blick auf Hochstaff und ein "Scherzerl" von der Reisalpe

AB Über dem Kieneck hängen noch Nebelfahnen, aber über uns nur mehr blauer Himmel!

Unsere Runde ist relativ kurz, auf die schönsten Blickpunkte und die spätvormittäglichen Sonnenstunden ausgerichtet: Parkplatz Ebenwald – Kaltenreiter – Sattel beim Traxler – Traxlerkapelle – Hochwiese beim Nehrreiter (gleich weglos hinauf) – blau markierter Fahrweg – Schwarzwaldeck(hütte) – Kammweg und blaue Markierung zum Eckersand (P. 1033) – Kaltenreiter-Stiegl – Kaltenreiter – Scherer – Parkplatz.

BB Blick von der Nehrreiter Hochwiese gegen Jochart und die von der "Föhnmauer" überstauten Hochalpen

AB Eine Reihe stattlicher Rotbuchen begrenzt die Bergwiesen auf der Kammhöhe.

AB Herbstreste – vom ersten Schnee und von den “goldenen” Lärchen. Wir stoßen hier (Aufnahmepunkt meines neuen Headerbildes) auf die vom Eggersand kommende blaue Markierung und folgen dieser ostwärts, auf dem Fahrweg der Schwarzwaldeckhütte, bis zum geschlossenen Schutzhaus.

BB Eine Allee mächtiger Rotbuchen, auch sonst gibt es eindrucksvolle Baumgestalten, alte Fichten und Tannen, Bergahorn.

 

AB Bergahorn vor den freien Bergwiesen

Von den freien Hochwiesen ergibt sich ein Fernblick ins wilde Wettergeschehen südlich der Voralpen (AB, im Bild der Obersbergkamm noch frei), samt einem Durchblick am Naßkamm zwischen Rax und Schneealpe (BB)

Zuletzt führt der Fahrweg durch den obersten Wald der Nordflanke hinauf zum Schwarzwaldeck.

BB Blick auf Hochstaff und Reisalpe

Die Schwarzwaldeckhütte war lange Zeit das beliebteste kleine Wander- und Ausflugsziel am Ebenwald. Schon in der Zwischenkriegszeit bestand dort die Hermann-Rudolf-Hütte, von der aus sogar Schirennen bis ins Gölsental nach St. Veit abgehalten wurden (mein Vater war sogar noch einer der Teilnehmer; Pokale in meiner St. Veiter Heimatchronik “400 Jahre Markt St. V.” abgebildet). Am Kriegsende 1945, als hier die letzte Frontlinie verlief, brannte diese Hütte ab. Ein Südtiroler hat sie in der Nachkriegszeit wieder aufgebaut, und die Familie Malojer betrieb hier das beliebte Gasthaus, bis es an eine Christliche Gemeinschaft verkauft und geschlossen wurde. Das Haus ist aber sehr gut instandgehalten, und wenn man sich zur Rast auf der Hausbank niederlassen will, gibt es dagegen keine Einwände (wurde mir berichtet).

BB Kaum eine Schutzhütte hat eine so aussichtsreiche Lage, neben den Hochalpen auf die näheren Voralpengipfel Unterberg, hier Hochstaff und Reisalpe

Zurück nehmen wir den direkten Weg über die Kammhöhe (keine Markierung) und kommen wieder zu den ebenen Hochwiesen, dann geht es leicht bergab durch lockere Fichtenbestände zum Eggersand. Am Weg bemerkt man überall die am Ebenwald verbreiteten Gosauschichten mit Konglomeraten und rötlicher Bodenfärbung (wasserhaltende Schichten, daher Wasseraustritte und guter Untergrund für Wiesen und früher sogar Äcker, allerdings auf 1000 m!).

AB Blick von dem mit abgestorbenen Bäumen und einem Wildgehege gesäumten Kamm über den Atzbach ins Gölsental

BB Ein Werk der "Landjugend"?

Der “Eggersand” befindet sich am südöstlichsten Zipfel der Gemeinde St. Veit an der Gölsen. Wie an der Kiensteiner Öde befanden sich hier bis vor 1900 kleine bergbäuerliche Siedlungen, die längst verfallen sind und nur mehr als Almen bestehen (genau behandelt im “St. Veiter Häuserbuch” von Mag. Wilfried Gramm und mir, unter wesentlicher Mithilfe von Josef Wochner vulgo ”Kaltenreiter-Sepp”, den ich schon seit meiner Kindheit kenne; seine Mutter, die “Kaltenreiter-Fanny” war eine Freundin meiner Mutter und Tante, und sie verbrachten in den 1930er Jahren ihre Freizeit am liebsten beim Kaltenreiter am Ebenwald). Besonders markant ist der P. 1033 m der ÖK, am markierten Weg über die “Hahnwiese” nach St. Veit, weil sich dort ein kleiner Teich als Tränklacke für das Weidevieh befindet.

Dieser kleine “Ferner” (ich weiß selbst nicht, wie ich auf diesen Namen komme, aber als Kind habe ich ihn anscheinend aus einem Bilderbuchtext aufgeschnappt) ist immer ein besonders stimmungsvolles Plätzchen. Jetzt großteils von frischem Eis bedeckt, in dem sich die Sonne spiegeln kann, aber auch noch als Spiegelbild für den Uferrand. Übrigens ist das ein ganzjährig bestehendes Gewässer, und im Frühsommer wimmelt es dort von Kaulquappen und kleinen Fröschen! Während ich mich noch mit dem Fotografieren aufgehalten habe, ist Anni schon direkt über die Wiese hinauf zum “Kaltenreiter-Stiegl” vorausgegangen. Vorher haben wir uns noch abgesprochen, die leicht möglich Erweiterung dieser Runde zur Kiensteiner Öde ein anderes Mal anzugehen…

BB Der "Ferner" am Eggersand mit Blick über die Almwiese zum "Kaltenreiter-Stiegl"

AB Föhnsonne über den Wetterfichten beim "Kaltenreiter-Stiegl"

AB Blick über den Kaltenreiter-Hof und den Ebenwald zum Hochstaff und zur Reisalpe

Beim P. 1064 m der ÖK überquert die Markierung vom Eggersand den Rücken hinüber zum Kaltenreiter, der Zaunüberstieg (nicht das Tor im Bild) wird “Kaltenreiter-Stiegl” genannt. Von dort aus öffnet sich der schönste Blick über den Ebenwald – eine fast kuriose bergbäuerliche Siedlungslandschaft auf 1000 m Seehöhe. Gleich neben dem bewirtschafteten Gehöft (siehe auch im Blog > Suche: Ebenwald) befindet sich ein kleiner Teich, der unser abschließendes Bildmotiv für die Wanderung hergibt!

Doppelt hält besser? Jedenfalls das gleiche Motiv zur selbenZeit mit Coolpix 500 (AB) und 510 (BB) aufgenommen.

Zungen-Mäusedorn, eine botanische Rarität in Schwarzenbach (Gemeinde St. Veit an der Gölsen, Niederösterreich)

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BB Ausschnitt aus dem Scan meines Originaldias aus dem Jahr 1992, auf genommen im "Morederwald"

Der ausführliche Titel soll schon andeuten, dass über google auch Interessenten aus fernen Gegenden diesen Beitrag beachten werden (wie beim Zarten-Streifenfarn > im Blog Suche: Kremstal). Anlass dafür ist das (Wieder-)Auffinden dieser Pflanze im sog. Zehethoferwald. Ziel dieses Beitrages – Bilder, Info über den Zungen-Mäusedorn, Standorte und deren Geschichte in Schwarzenbach an der Gölsen.

Ebenso wie erstes Bild, auch veröffentlicht im Blog 2008.

Beschreibung laut Exkursionsflora (Fischer / Adler / Oswald): Zungen-Mäusedorn / Ruscus hypoglossum / “Hadernblatt” (Anm.: Verwitterte Blätter zeigen nur mehr die “Blattadern”, löchrig wie Hadern)…. Pflanze zweihäusig, immergrün, III – IV (V) (Anm.: zur selben Zeit wie die austreibenden Bucheckern ihre beiden Keimblätter entwickeln)… Edellaubwälder, bes. Buchenwälder, montan; sehr selten, B +, N (südwestlicher Wienerwald, d. i. östlich des Traisentals), O. Hauptverbreitung: Mittel-Italien, Slowenien, Nördl. Balkanhalbinsel, Kolchis, Vom Aussterben bedroht!

Dazu aus – Janchen, Flora von Wien, NÖ und NBgld.: Hochstraß (Hasenriedel und Kramhoferhöhe), Schöpfl (Ederkogel und Hang gegen St. Corona), Forstbezirk Lammerau (bei Klausen-Leopoldsdorf), Südhang des Hollerberges bei Klein-Mariazell, Pyhra (Schlosswald), Schloßpark von Goldegg bei St. Pölten, Kreisbach (östlich von Wilhelmsburg, Minichwald), Traisen (Nordhang des Tarschberges), Umgebung von Hainfeld (auf der Schönleiten, am Nordhang der Suchtaler Höhe und Kirchenberg), Muckenkogel (südl. von Lilienfeld), Reisalpe.

Aus dieser Aufzählung (überwiegend wohl aus der historischen botanischen Literatur) geht schon hervor, wie schwierig es ist, den Zungen-Mäusedorn tatsächlich in der Natur aufzufinden!

Meine Standort-Kenntnis stammt von MR Dr. Otto Hausleitner + (Gemeindearzt von St. Veit an der Gölsen), und zwar von jenem im sog. “Morederwald”. Der Besitzer dieses Waldes, Hans Lechner vulgo “Moreder” hat auf seine Veranlassung hin das ca. zwei Quadratmeter umfassende Vorkommen mit einem Gitter gegen Verbiss durch Rehe eingezäunt. Beschreibung des Wanderweges in: Bernhard Baumgartner, Wandern im Wiesenwienerwald, Naturfreunde NÖ., Seite 35 (… auf dem anschließenden Forstweg flache Querung durch die steilen Waldhänge… Anm.: Vor Rechtswendung des Forstweges ist oberhalb der steilen Böschung die Einzäunung sichtbar). In diesem Wanderführer auch Bild des dort aufgenommenen Zungen-Mäusedorns auf Seite 15 und als Zeithinweis der Rotbuchen-Keimlinge auf Seite 14.

Aktuelle Literatur - Bernhard Baumgartner, Das große Wandererlebnis NÖ, Kral-Verlag 2012 (4. aktualisierte Auflage): Tour 20, Seite 32, Karte und Bild Seite 31.

Zur Geschichte dieses Standortes: Angeblich (nach Frau Hermine Wittmann) soll ihr (bereits verstorbener) Onkel, der früher den Zehethof bewohnte, aus dem oben angeführten Miniwald bei Kreisbach den Zungen-Mäusedorn in seinen Zehethoferwald verpflanzt haben, als der Miniwald abgeholzt wurde. Als er herunter ins Tal nach Schwarzenbach übersiedelte, soll er auch die Anpflanzung im Morederwald vorgenommen haben. Diese Angaben aus meinem Gedächtnis, müssen erst nachgefragt werden!

BB Ausschnitt aus Scan des Originaldias im "Morederwald".

Dr. Hausleitner erzählte mir auch, er habe den Zungen-Mäusedorn am Hochreiterkogel in Wiesenbach, im Wald oder am Waldrand oberhalb des Gehöftes vulgo Hochreiter / Posch selbst gesehen.

Von ihm erfuhr ich außerdem vom Vorkommen im “Zehethoferwald”, das meine Frau Anni in seiner Begleitung selbst besuchte. Mündlich bestätigt wurde dieses Vorkommen auch von Frau Hermine Wittmann (sie stammt von diesem Bauernhof, in St. Veit an der Gölsen “Kirchenwirtin”) und vom Botaniker Prof. Karl Oswald. Trotz Mitwirkung meiner Frau konnten wir bei mehrfachen Begehungen dort den Zungen-Mäusedorn nicht entdecken!

BB Zungen-Mäusedorn im "Zehethoferwald", fotografiert am 11. November 2013

Nachdem ich die Suche schon aufgegeben und angenommen hatte, das Vorkommen im “Zehethoferwald” sei durch den Verbiss durch Rehe (angeblich eine deren Lieblingsspeisen!) erloschen, brachte eine Wanderung auf dem Schwarzenbacher Rundwanderweg-01 von der Stockerhütte nach Schwarzenbach eine völlig überraschendes und kaum mehr erhofftes Ergebnis. Im besagten Waldgelände, das ich aber ohne Einvernehmen mit der Besitzerin nicht genau bekanntgeben will (ebenso die Maßnahmen zum Schutz vor Wildverbiss), entdeckte ich bei einem Abweichen vom Wanderweg ein Exemplar des Zungen-Mäusedorns, daneben einen verwitterten Blattstängel (“Hadernblatt”) und den Stummel eines (abgefressenen) Stängels.

BB Bild nach Scan des Originaldias vor 2003.

Neben der Sicherung der beiden Schwarzenbacher Standort (“Morederwald” und “Zehethoferwald”) ist mein Anliegen, mehr über die anderen, vor allem auch bei Janchen angegebenen Vorkommen zu erfahren!

Übrigens sahen wir eine große angepflanzte Fläche mit Zungen-Mäusedorn im Park an der Promenade in Opatija. Ein Hinweis darauf, dass mit in Gärtnereien dieser Gegend diese bei uns so überaus seltene Pflanze erwerben könnte…

BB Der am 10. November 2013 im "Zehethoferwald" gefundene Zungen-Mäusedorn, mit Blütenknospen, aber keine Früchte (diese glaube ich im "Morederwald" schon gesehen zu haben, vermutlich bei einer Begehung mit meinem Freund und Autorenpartner Werner Tippelt, leider habe ich davon keine Bilder finden können).

Bärntaler Lacke – Schneewanderung

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Zu Herbstbeginn waren wir heuer schon einmal bei der Bärentaler Lacke, der am besten erhaltenen von den “Ewigen Tränen” auf den Bergen rund um Eschenau (im Blog am 24. 9. 2013).

Panorama Sonnleitgraben um 10.45 Uhr

Eigentlich wäre für diese Woche am Mittwoch, 27. November, der Tirolerkogel vorgesehen gewesen. Aber der fünf Tage vor dem klimatologischen Winterbeginn (1. Dezember) einsetzende Schneefall mit 10 bis 20 cm sogar auf den Hügelbergen des Alpenrandes hat uns auf ein anderes Ziel gebracht. Warum so weit hinein in die Voralpen, wenn es auch heraußen so schön verschneit ist? Außerdem war Sonne im Lauf des Tages angekündigt!

Zwischen Gottfriedsberg und Kaiserhof um 11.15 Uhr

Also auf eine bewährte nahe Wanderroute gerade von der richtigen Länge zurückgegriffen – zur Bärntaler Lacke. Ein guter Vergleich, auch zwischen Herbst- und Winterbildern auf derselben Route.

"Baumkreis" bei der Bärntaler Lacke am 22. September und am 27. November

Rund um den Sonnleitgraben: Die ideale Runde führt von Eschenau (vor dem Tennisplatz) entlang der Markierung hinauf zur Kaiserkogelhütte (Montag und Dienstag Ruhetag) und auf dem Pielachtalweg und Mariazellerweg weiter zum Kaiserhof und zum Rempelsberg (von dort Abstecher zur Bärntaler Lacke). Abstieg und Rückweg durch den Sonnleitgraben, insgesamt ca. 3 Stunden.

"Kniestamm" oberhalb von Rempelsberg

Wir nahmen die “Kurve” (wie das Bild andeutet) diesmal in der umgekehrten Richtung, also von der Kapelle vor dem Innerbacher auf dem Güterweg hinauf zur Kehre beim Rempelsberg (Landhaus Kiegler). Manchmal schafft ein Knie an – gleichmäßig steil bergab heißt “zwicken”… also lieber dort hinauf!

Jede Menge Wegweiser beim Bildstock vor dem Innerbacher.

Bis dorthin waren Fahrspuren, dann hinein in den gut knöchelhohen Neuschnee und über das “Stiegl” zur Bärentaler Lacke. Diesmal kein idyllisch-mystischer, sondern ein ganz schön unterkühlter Platz, vor allem durch den frischen Nordwestwind, wenn sich auch in der Wolkendecke schon erste Lücken zeigten.

Das "Stiegl" und daneben eine "Schussluckn" (mit Stangen verschlossener Durchgang), dann Durchblick zwischen den mächtigen Linden

Einmal nicht der Viehpatron St. Leonhard, sondern "Der gute Hirte", und bald zeigt sich ein Lichtblick über dem Kaiserkogel...

Was wäre eine Wanderung ohne “Naturbeute” – diesmal sind es schon etwas weich gewordene “Hetscherl”, gerade richtig zum Trocknen oder für den Tee nach der Tour! Also eine kleine Verzögerung, aber die Bildeindrücke mit den verschneiten Baumkonturen verlangen ja auch ihre Zeit…

Der Weiterweg Richtung Kaiserkogel verläuft auf dem Eschenauer Mostwanderweg - unglaublich, welche Baumsorten hier festgestellt (und beschriftet) wurden!

Die Höhenwanderung von der Bärntaler Lacke Richtung Kaiserkogel (und sogar noch bis oberhalb von Rotheau) ist hinsichtlich Landschaft und Natur von außergewöhnlichem Reiz! Die Kammlinien sind hier etwas ausgeprägter als östlich der Traisen, denn der “Wiesenwienerwald” hat breitflächigere Formen als die gegen Westen entlang dem Alpenvorland dahinziehenden Flyschberge. Immer wieder Ausblicke, ins benachbarte Gölsen- und Pielachtal, von den höchsten Kuppen weithin über das Vorland und bis zum Ötscher, der aus diesem Blickwinkel (aber erst vom Kaiserkogel aus) seine ideale Pyramidenform zeigt.

Nach dem Gehöft / Landhaus Gottfriedsberg

Rückblick zum Geisberg, rechts oben der Hirschkogel

Zwischen den verwachsenden Halden unterhalb der Baumzeile und den Hochwiesen oberhalb führt dieser wunderschöne Weg durch kurze Waldstücke immer wieder in freies Gelände hinaus (sehr verdächtig für interessante Flora im Frühsommer, wie sie auf der leider vernichteten Orchideenwiese beim Eigelsreith zu erleben war!

Inzwischen ist schon die Sonne voll herausgekommen, und die mächtigen Laubbäume werfen ihre bizarren Schatten ins leuchtende Weiß. Dann taucht wie ein “Hexenhaus” der unbewohnte und teilweise schon verfallende Kaiserhof auf.

Schön wäre es jetzt, noch über den Kaiserkogel weiterzuwandern, nach der Hütteneinkehr hinunter zur Meiselhöhe und über den Ehreneckerkogel nach Rotheau abzusteigen. Aber unser Auto steht unten im Sonnleitgraben, und so entschließen wir uns noch vor der Mittagszeit zum direkten Abstieg. Der Kaiserhof hat ja gar keine ausgebaute Zufahrt, wie sie alle Bauernhäuser ringsum und sogar vielfach mit Asphalt selbstverständlich besitzen. Der alte Weg ist steinig und mit Laub bedeckt, darüber noch die Schneeauflage – eigentlich eine “Abwärtskletterei”, die nur durch die Walkingstöcke erleichtert und sicherer wird. Dafür gibt es bis zuletzt die hübschesten Naturbilder!

Die Sonnenstrahlen reichen gerade noch in den Graben herein, und in den hohen "Eiswolken" zeichnet sich über den Wipfeln eine "Lichthof" rund um die Sonne ab.

So endet unsere kleine Tour zur Bärntaler Lacke bereits um die Mittagszeit – eine “Mittagswanderung” für den Mittwoch, aber in der Erinnerung ein viel intensiveres Erlebnis als es in zwei Stunden Platz hat…

Alternativtour zum “Sturm auf !den! Kogel”

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Na, welchen “Kogel” wohl – natürlich auf den Tirolerkogel bei Annaberg! Wenn am letzten Sonntag, 1. Dezember und 1. Adventsonntag und wettermäßiger Winteranfang, alle Schitourenrouten so überlaufen waren wie diese… dann weiß man, was “in” ist bei den Outdoorsportlern.

Der erste (klimatologische) Wintertag verspricht schön zu werden!

Die hübsche Schneeauflage von Mitte der Vorwoche ist im Gölsental schon wieder spärlicher geworden, aber vom Sengenebenberg (der  zu uns hereinblickt, noch dazu während der Überlegungen neben dem Frühstück) schimmern die Baumwipfel noch mit dichtem Neuschneekleid herab. Also das sonntägliche Wanderziel über 1000 m (Sengenebenberg ist ja der nördlichste Tausender nach meinen Nachforschungen), das gibt es am besten rund um Annaberg. Auf jeden Fall werden neben der Ausrüstung zum Wandern auch die Backcountryski eingepackt.

Start mit Backcountryski beim Parkplatz Ötscherblick an der Wastlstraße

Schon beim ersten, unteren Liftparkplatz (kein Liftbetrieb!) erstaunlich – fast voll, danach ebenso bei der JUFA-Abzweigung und erst recht bei der “Postbruckkurve”, der große Parkplatz vor Annaberg beginnt sich gerade zu füllen… Also nichts mit Langlaufwanderung rund um den Scheiblingberg oder Fußmarsch zum Annaberger Haus, wohin die Tourengeher in dichten Rudeln strömen. Wir fahren hinab ins Lassingtal, da ist die Loipe wunderschön gespurt, und unsere Langlaufschi haben wir zuhause gelassen. So wird es doch die schon angedachte Tour am Wastl.

Wo sitzt hier der Adler? Schon die ersten Schritte entlang der Forststraße Richtung Böden führen durch einen Märchenwald, neben dem Rüsseltier sitzt vielleicht gar ein kleiner Panda?

Wir stellen das Auto am geräumten Parkplatz Ötscherblick ab und versuchen, entlang der blauen Markierung aufzusteigen – das steilere Anfangsstück zu Fuß, weil wir keine Steigfelle mithaben. Aber keine Chance, knietief bricht man hier trotz der Schispuren ein, aber die kurze Strecke entlang der Straße zur Einfahrt in die Böden bei P. 1092 m ist auch kein Problem. Neben dem Torgatter führt eine Traktorspur hinein in den Wald (siehe vorige Bilder), dann öffnet sich der weite “Vordere Boden” (eine ringsum überhöhte tertiäre Muldenform mit einzelnen Ponoren = Wasserschluckern). Wir verlassen schon am Waldrand die Traktorspur und gleiten hinaus ins makellose Weiß, Pulverschnee auf mehr als einem halben Meter kompaktem Untergrund, kaum bis zu den Knöcheln sinken wir ein. Die ersten “Schischritte”, wenn auch auf Backcountryski, sind echt verheißungsvoll für diesen Winter (mit meinem reparierten Knie noch dazu…).

Nach dem nächsten Waldstück (vor 30 Jahren standen hier bei unseren Langlaufversuchen mit Andreas noch kleine Fichterln !) öffnet sich der “Mittlere Boden”, und voraus taucht das Haus Halbartschlager auf. Dieses Kleinhaus ist typisch für die Ansiedlungen der Holzknechte, ob in den Voralpen oder im Waldviertel (auf der Weinsbergwiese bei Bärnkopf zum Beispiel) – gemauerter Wohnteil und Stall, anschließend hölzerner Stadel, alles unter einem Dach. Dieses Haus ist schon längere Zeit unbewohnt und wirkt bei jedem Vorbeikommen noch ein bisschen mehr vernachlässigt. Nur das “Örtchen” mit dem Herzerl drauf schaut gepflegt aus, wenn man bei einem Plumpsklo diesen Begriff verwenden kann (sicher hygenischer als an den Autobahnen…). Ein Fenster steht offen, womöglich für die einsame Hauskatze, die wir vor zwei Jahren hier gesehen haben, immerhin weisen Spuren darauf hin (wenn sie nicht von einem Marder gewesen sind, königliches Hermelin  wohl kaum …).

Im noch immer gut erhaltenen "Saukobel" (Schweinestall) ist das "stille Örtchen" untergebracht, mit frisch gemaltem Herzerl...

Zu unserem Erstaunen kommen aus dem Wald vom Stadelberg her Schispuren, und in diesen geht es noch flotter voran, während das Halbartschlagerhaus wieder in seiner Einsamkeit zurückbleibt. Nun geht es etwas bergauf, aber der Schnee ist so günstig, dass wir mit der Steighilfe der Backcountryski (Fischer Kronenschliff) mühelos voran kommen. Inzwischen teilen sich die Wolken immer mehr, und ihre Strahlen wecken die Schneekristalle zum funkelnden Lichtern in blauen Schatten der Baumgestalten und Lichtungen.

Auf der Sattelhöhe beim P. 1135 m mündet vom Stadelberg her (dort führt die neue blaue Markierung Richtung Annaberg bzw. Anna-Alm weiter) eine Forststraße, die sich für eine Langlaufrunde ideal anbietet, auch hier mit Schispuren von Tourengehern. Voraus taucht schon die Bergstation des Reidl-Sesselliftes mit dem Hang des Almliftes auf. Leicht bergab durch etwas dichteren Baumbestand kommt man nun zur Flur “Eck” und dem anschließenden “Hinteren Boden”, alles vorzügliches Langlaufgelände, vor einigen Jahren für ein Hundeschlitten sogar gespurt, aber seither dürften die Revierbesitzer jeden “Touristenverkehr” intensiv einzudämmen versuche (sogar der auf die Wiese hinaus führende Fahrweg ist durch Wälle von Baumstrünken abgesperrt…). Wir schauen auf die Uhr und drehen um, zurück wollen wir gleich unsere Spuren benützen, obwohl die Forststraße am Stadelberghang oder sogar der Gipfel verlockend wäre, hätten wir die Steigfelle dabei.

Wieder beim Halbartschlager

Inzwischen ist gegen die Mittagszeit das Licht mit dem Sonnenhöchststand dieses Wintertages immer intensiver geworden. Manche junge Fichte biegt sich unter der Schneelast zu kuriosen Phantasiegestalten, und die Hänge mit ihren tief verschneiten Bäumen glänzen mit den makellosen Schneeflächen um die Wette…

Uns fehlt jetzt nur noch der Ötscherblick, und wir wissen schon, wo sich dieser öffnet – am Nordrand des “Vorderen Bodens”! Eine Waldschneise zwischen den mehr als 30 Jahre alten, schon mächtig hohen Fichten leitet dorthin. Gerade schält sich das “Felsenhaupt des Altvaters” (das ist die slawische Bezeichnung aus dem frühesten Mittelalter für den “ocan”) aus den Wolkenmassen, föhniges Himmelsblau scheint sich in den Wellen der weiten Schneefläche zu spiegeln.

Jetzt muss ich doch endlich auch einmal ins Bild! Beim genauen Hinsehen ist die Kaltluft im Gesicht merkbar, oder konkurriere ich schon mit den Figuren im folgenden “Märchenwald”. Dort geht es in der Fahrspur dann ganz mühelos wieder hinaus zur Straße und diese entlang zum Parkplatz – zwei Stunden völlige Einsamkeit, welch ein Genuss, noch dazu in dieser Winterlandschaft!

Schon wieder der "Eisvogel" !

Einfahrt freihalten! Hier war bis voriges Jahr eine breite Parkmöglichkeit und der Beginn des Stadelbergaufstieges

Sogar das kurze Straßenstück gibt noch lohnende Bildmotive her, und der Ötscher zeigt sich zum Abschluss von seiner schönsten Seite – wieder dieser erste Tag des Winters insgesamt!

Ötscherblick mit Gösing

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